CIRS Berlin ÄZQ Deuschte Krankenhaus Gesellschaft Deutscher Pflegerat e.V.

Fälle des Monats

Fall des Monats „September 2013“: Schutzkleidung für Angehörige von MRSA-Patienten

  • Titel: Schutzkleidung für Angehörige von MRSA-Patienten
  • Zuständiges Fachgebiet: anderes Fachgebiet: Infektionen
  • Altersgruppe: Unbekannt
  • Geschlecht: Unbekannt
  • Wo ist das Ereignis passiert? Krankenhaus
  • Welche Versorgungsart: Routinebetrieb
  • In welchem Kontext fand das Ereignis statt? anderer Kontext: Pflege und Betreuung
  • Was ist passiert? Bei einer Untersuchung eines MRSA-Patienten ziehen sich die Mitarbeiter komplett Wegwerfartikel an. Die begleitenden Angehörigen kommen in Zivilkleidung. Die Angehörigen bemühten sich sehr um ihren Angehörigen: beugen sich weit über das Bett, lagern ihn um usw.
  • Was war das Ergebnis? Unbekannt
  • Wo sehen Sie Gründe für dieses Ereignis und wie könnte es in Zukunft vermieden werden? Fehlende oder nicht ausführliche Information und Aufklärung des Patienten sowie der Angehörigen über die Notwendigkeit der Schutzmaßnahmen bei bestimmten Infektionen.
  • Kam der Patient zu Schaden? nein
  • Welche Faktoren trugen zu dem Ereignis bei?
    • Kommunikation (im Team, mit Patienten, mit anderen Ärzten etc.)
    • Organisation (zu wenig Personal, Standards, Arbeitsbelastung, Abläufe etc.)
    • Wie häufig tritt ein solches Ereignis ungefähr auf? monatlich
  • Wer berichtet? Pflege-, Praxispersonal

Fachkommentar des Fachbeirats CIRSmedical.de:

Autorin: Prof. Dr. med. Petra Gastmeier, Institut für Hygiene und Umweltmedizin, Charité - Universitätsmedizin Berlin

Es ist entscheidend, dass die Angehörigen von MRSA-Patienten gut eingewiesen werden, was MRSA bedeutet, wie er übertragen wird und wie man sich verhalten muss.

Wenn die Angehörigen sich nicht an der Pflege des Patienten beteiligen, müssen sie keine spezielle Schutzkleidung tragen. Entscheidend ist hier die Händedesinfektion vor und nach Patientenkontakt und nach Verlassen des Patientenzimmers.

Sofern die Angehörigen sich an der Pflege beteiligen, also Körperkontakt zum Patienten haben, der über das Berühren der Hände oder des Gesichtes des Patienten hinausgeht, sollten sie auch einen Schutzkittel benutzen, Handschuhe und Mund-Nasenschutz.

Die Mitarbeiter müssen diese Schutzmaßnahmen immer ergreifen, weil sie regelmäßig von einem Patienten zum anderen gehen. Das trifft auf die Besucher in der Regel nicht zu.

Viele Kliniken haben inzwischen Merkblätter zur Information der Angehörigen zum Thema MRSA. Diese Merkblätter ersetzen aber nicht die direkte Einweisung, sie stellen eher eine Zusatzinformation dar.

Service der Redaktion
Im Internet finden sich zum Thema MRSA weitere Informationen und Informationsblätter, die sich speziell an Patienten und Angehörige richten. Zum Beispiel:

MRSA-Net
www.mrsa-net.nl/de/oeffentlichkeit

RKI Ratgeber für Ärzte
www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Staphylokokken_MRSA.html

Nationales Referenzzentrum für Surveillance von nosokomialen Infektionen MRSA-KISS
www.nrz-hygiene.de/surveillance/kiss/mrsa-kiss/